Der SHC Grenchen-Limpachtal gewinnt eine Woche nach dem Sieg gegen Bettlach auch in Gals gegen einen weiteren regionalen Rivalen. Ein Blick auf die Tabelle sowie das Wissen um den Ausgang der letzten Partien machen den Erfolg aber umso wichtiger.
Partien zwischen dem SV Gals und dem SHC Grenchen-Limpachtal sind seit langer Zeit etwas Spezielles. Es ist die Verbundenheit der Vereine, aber auch die Rivalität der Teams. Erstgenanntes hat sich entwickelt, in den all den Jahren, durch all die Momente abseits des Spielgeschehens. Durch die Sympathie der Vorabschreitenden. Etwas, das sich auch zuletzt wieder mit der Einladung zum Streethockey-Day in Gals manifestierte. Die Rivalität hat sich indes genau in der gleichen Zeit entwickelt, durch spannende Affichen – und den Anspruch an dasselbe Ziel, durch die Erlebnisse innerhalb der Bandenanlagen. So auch letztes Jahr in den Playoffs, beim direkten Duell. Bei dem immer auf der Strecke bleiben muss. Wobei es damals den SHC Grenchen-Limpachtal traf. Nach einer Führung in der Serie sich schlussendlich mit zwei Niederlagen an einem Wochenende aus der Saison verabschieden musste. Und man sich in Grenchen unisono einig war, dass man zu mehr fähig gewesen wäre. Man aber nicht im Stand war, mehr zu liefern und schlussendlich verdient ausschied.
Auch der letzte Freitag passte perfekt in die Geschichte, als der Sechstplatzierte den Siebtplatzierten empfing.
Rund um die Bandenanlage eine freundliche Stimmung herrschte. Eine spannende Affiche, die aber vom Respekt vor den gegnerischen Spielern geprägt war. Es lag nicht an mangelnder Sehkraft der Schiedsrichter, dass nur drei kleine Strafen ausgesprochen werden mussten, sondern eben an den Spielern und ihrem Auftreten. Kurzum: es war eigentlich ein Hockeyfest. Beste Werbung für den Sport.
Der SHC Grenchen-Limpachtal startete gut, aber verhalten, in die Partie. Man geriet zurück in alte Verhaltensmuster, wonach man nichts falsch machen wollte. Zwar seinen direkten Gegenspieler im Blick hatte, aber eben nicht mehr. Ebendiesem zu viel Freiheiten liess. Und nicht bereit war, auch dem Mitspieler auszuhelfen und proaktiv retour zu arbeiten. Und genau dies nutzten die beiden Topstars der Galser Truppe eiskalt aus. Den Treffer von Kris Röthlisberger zur 0:1 Führung konterten die Wehrli-Gebrüder mit zwei Treffern in kurzer Zeit und nutzten dabei ihre Freiheiten aufgrund des passiven Verhaltens der Gäste.
Es war gewiss nicht alles schlecht im ersten Drittel. Aber die Spielart der Gäste im zweiten, und dann vor allem im letzten Drittel, offenbarte die Defizite der ersten zwanzig Minuten augenfällig. Alsbald man den Gegner bereits in der gegnerischen Zone und direkt nach Ballgewinn unter Druck setzte, konnte man sich direkt wieder mit Angriffshockey nach den Ballgewinnen beschäftigen. Und in der Defensive bekam man auch die Wehrlis immer besser in den Griff. Lauffreudig, hartnäckig und gradlinig. So präsentierte sich das Spiel der Grenchner, mit jedem Einsatz etwas mehr. Der Lohn waren die Treffer von Kay Mattli und Mike Schläppi, die vor und direkt nach der zweiten Pause ihre Farben wieder in Front brachten. Symbolisch für die Leistung waren danach dir Tore von Dominic Tschirren und Lenny Canosa, die den zwischenzeitlichen Ausgleich der Hausherren wiederum beantworteten. Zwei Spieler, die notabene eher als stille Arbeiter auffallen, denn als Torschützen vom Dienst.
Wenn denn doch einmal ein Gegner durch die Defensivlinien durchzubrechen vermochte, dann stand da mit Nick Schnyder ein Torhüter zwischen den Pfosten, der dieser Bezeichnung vollkommen gerecht wurde. Er verrichtete seine Arbeit ruhig und unbeeindruckt. Eine Art, die der gesamten Mannschaft Vertrauen beschert. Vertrauen darauf, dass hinter ihnen noch einer steht, der ihre Fehler auszubügeln vermag. Sofern er den will. Gab er doch nach der Partie zu Protokoll: «Wenn sich die vor mir solche Fehler im Spiel erlauben, muss man auch mal einen reinlassen, sonst lernen die ja nichts daraus.» Mit einem Schmunzeln, versteht sich.
Aber genau solche Anekdoten untermauern die momentane Gefühlslage der Grenchner Mannschaft. Gemeinsam mit viel Freude ans Ziel kommen, dafür aber viel zu investieren. Was auch dringend notwendig ist, ein Nachlassen vom Gegner direkt bestraft wird.
Dass sich bei diesem 4:5 Auswärtssieg fünf verschiedene Torschützen in die Statistikbücher eintrugen ist ein weiteres positives Attribut. Eines, das nächsten Sonntag in Grenchen durchaus auch wieder helfen dürfte, wenn um 10:00 Uhr die Bulldozers Kernenried zu Gast sind. Der dritte regionale Rivale in der NLA, und Stand heute Tabellennachbar. Es wäre der Fünftplatzierte, der den Viertplatzierten empfängt.
08:44 Riesen Kris (Mattli Tobia , Schläppi Mike) 0:1; 13:12 Wehrli Adrien (Reusser Thierry) 1:1; 14:57 Wehrli Nicolas (Reusser Thierry , Johner Sven) 2:1; 31:33 Mattli Kay (Pauer Jaroslav , Tschirren Dominic) 2:2; 41:39 Schläppi Mike (Riesen Kris) 2:3; 46:25 Schwab Lars 3:3; 49:29 Tschirren Dominic (Mattli Kay , Riesen Kris) 3:4; 55:49 Canosa Lenny Fynn (Kohli Benjamin) 3:5; 59:54 Wehrli Nicolas (Johner Sven) 4:5.
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