Am letzten Samstag empfing der SHC Grenchen-Limpachtal die Sierre Lions zur Achtelsfinalpartie des Schweizer Cups.
Die in der Meisterschaft noch ungeschlagenen Sonnenstädter stehen momentan an der Spitze der NLA-Tabelle. Das Heimteam indes steht im Mittelfeld der NLA. Entsprechend dürften vor dem Spiel auch die Wettquoten fixiert worden sein in den Wettbüros, wenn denn darauf zu wetten gewesen wäre.
Doch davon liessen sich die Grenchner im Verlauf des Spiels keinen Moment beirren. Die Hausherren starteten entschlossen in die Partie, und bereits im ersten Einsatz gab die erste Linie den Tarif bekannt. Frühes und aggressives Forechecking in der gegnerischen Zone, geschlossenes Rückwärtsspiel in der Mittelzone. Lauffreudig, kämpferisch und solidarisch, diese Worte treffen auf den Auftritt der Grenchner zu. Ein Auftritt, mit dem die Sierre Lions praktisch das ganze Spiel über Mühe bekundeten.
Und eine Spielart, die auch auf der Anzeigetafel für Veränderungen sorgte. Kay Mattli kurz vor und Thomas Huber kurz nach der ersten Drittelspause stellten den Ticker auf 2:0 für die Hausherren. Doch selbst dies schien die Grenchner nicht zu beeinflussen. Sie erkämpften sich weiter fleissig Bälle und suchten den Abschluss. Bis eine Aktion in der 27. Spielminute dem Spiel eine neue Wendung gab. Thomas Huber prallte mit voller Wucht in den Torhüter der Sierre Lions, was mit einem Restauschluss und der obligaten 5 Minuten Strafe geahndet wurde. Da die nachfolgenden Racheakte der Gäste allesamt ungeahndet blieben, resultierte für die Heimmannschaft eine fünfminütige Unterzahl anstelle einer angebrachten Überzahlsituation. Zulassen musste man in dieser Zeit zwar nur einen Gegentreffer, verlor aber viel Kraft durch die Belastung im langen Boxplay.
Was die Mannschaft aber nicht verlor, war der Glaube an sich selbst. Und an seine Fähigkeiten. Selbst der Doppelschlag zu Beginn des dritten Drittels schien das Team nicht aus der Fassung zu bringen. Doch die Sekunden schienen immer schneller zwischen den Fingern der Grenchner zu zerrinnen, je näher man dem Ende des Spiels entgegenschritt. Nebst Huber fielen zudem mit Tobia Mattli und Jara Pauer weitere wichtige Spieler im Lineup der Heimmannschaft aus.
Kurz vor Schluss dann der letzte Schachzug, als der starke Nick Schnyder seinen Kasten räumte und einem sechsten Feldspieler in der Offensive Platz machte. Die zwei Minuten erzählten dabei das Spiel in Kurzform: Die Grenchner kamen in die offensive Zone, setzten sich durch, kamen zu Abschlüssen und holten sich jeden Ball wieder zurück, sei es bereits im gegnerischen Drittel oder vor dem eigenen Tor nach einem Abschlussversuch auf den verwaisten Kasten: Immer gemeinsam, immer miteinander und solidarisch. Nur für das verflixte dritte Tor, dass den Ausgleich bedeutet hätte, reichte es nicht mehr.
Auch wenn der Cup nach dieser Niederlage in der Saison 2024/25 somit ohne den SHC Grenchen-Limpachtal weitergeht, kann das Team die Leistung als Erfolg abbuchen. Die Richtung stimmt, die Fortschritte erkennbar. Eine erste Reifeprüfung bestanden: mit einer Leistung wie jener am Samstag, muss sich der SHC Grenchen-Limpachtal in der NLA vor niemanden verstecken.
Für die Spieler steht nun aber erstmal Zeit an, um sich zu erholen. Am nächsten Wochenende steht das traditionelle Güggelifest des Vereins an. Somit keine Zweikämpfe an der Bande, dafür aber Kämpfe mit der Fritteuse in der Küche oder neue Laufwege im Service. Falsch dürfte der Zeitpunkt dazu nicht sein.
19:52 Mattli Kay (Tschirren Dominic) 1:0; 22:51 Huber Thomas (Tschirren Dominic) 2:0; 28:48 Mraz Richard (Sibik Jakub) 2:1; 41:46 Bardos Jan 2:2; 42:32 Paulik Mario (Bardos Jan) 2:3.
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